Wenigstens ein Castle muss sein 😁 …

… dachten wir uns. Dass es Blarney Castle (Caisleán na Blarnan) geworden ist, ist eher ein Zufall. Es lag halt am Weg. Die Geschichte des Castles kann man auf verschiedenen Webseiten nachlesen, selbstverständlich auch auf Wikipedia – https://de.wikipedia.org/wiki/Blarney_Castle

Natürlich/leider ist hier alles durch und durch vermarktet, und Schloß und Garten sind voller Touristen. Es gibt sogar am Weg entlang Hinweisschilder zur Wartezeit bis man den berühmten Stone of Eloquence, den Blarney Stone küssen kann. Dennoch genießen wir den Spaziergang durch den Garten und die malerischen Anblicke der Burg.

Hinter der Burg gibt es einen „Toxic Garden“, der diverse mehr oder weniger giftige Pflanzen enthält ☠️.

Wir sind mittlerweile in Cobh, morgen geht es weiter nach Rosslare, und übermorgen fahren wir mit der Fähre zurück nach Wales. Der Heimweg hat begonnen 😥.

Der Skellig Ring …

… ist quasi der kleine Bruder des Ring of Kerry. Und er braucht sich nicht hinter ihm zu verstecken – im Gegenteil, die Straße über beeindruckende Bergpässe ist schöner, und die Ausblicke sind besser. Der Skellig Ring führt auf einer Länge von 35 km um den Westteil der Halbinsel Iveragh herum.

Glücklicherweise verirren sich nur wenige Touristen hierher, obwohl der Skellig Ring meiner Meinung nach zu einer der schönsten Panoramastraßen in Irland gehört. Aber die Straßen sind schmal und enge Kurven winden sich die Berge hinauf. Zudem dürfen Reisebusse diese Straße nicht befahren 😀, weshalb es hier noch vielerorts unberührte Landschaften gibt.

Kurz vor Portmagee ist es dann aber endgültig vorbei mit der Einsamkeit. Ein Schild auf der linken Seite weist auf „Kerrys most spectacular cliffs“ hin. Die Klippen liegen allerdings auf Privatgelände, und der Besitzer weiß das für sich zu nutzen. Es gibt einen großen Parkplatz, Toiletten, eine Imbissbude und irische Musik vom Band. Für die 5,00 € Eintritt, die man bezahlt, sind breite Wege angelegt, und ein Rundweg wird vorgeschlagen, an den man sich glücklicherweise nicht halten muss 😉. Aber die Ausblicke sind wahrlich beeindruckend!

The Ring of Kerry

Der Ring of Kerry ist eine 179 km lange Route durch kleine Dörfer am Meer, Küsten und raue Landschaften, die die Iveragh Halbinsel an der Atlantikküste im Westen von Irland umrundet. Busse und LKWs dürfen die Straße wegen ihrer Breite übrigens nur in eine Richtung, nämlich im Uhrzeigersinn befahren.

Wir fahren entgegen des Uhrzeigersinns. Den nördlichen – eher unspektakulären – Teil haben wir gestern bei der Anfahrt zu unserem Hotel in An Coireán (Waterville) schon kennengelernt. Heute fahren wir über den südlichen Teil nach Killarney und sind gespannt, ob diese Straße doch noch das hält, was all die Reiseführer versprechen.

Nach einem langweiligen Beginn schlängelt sich die Route dann entlang einer felsigen Küste, vorbei an kleinen Stränden, grünen Feldern und fernen Inseln. Die Ausblicke sind wunderschön, aber auch nicht einzigartig.

Wir sind jetzt schon seit fast drei Wochen in Irland unterwegs und haben die Insel bald ganz umrundet, zunächst entlang der Ostküste, dann auf der Causeway Coastal Route in Nordirland und schließlich auf dem Wild Atlantic Way, der auf einer Länge von 2.600 km die irische Westküste markiert und damit eine der längsten Küstenstraßen der Welt ist (https://www.thewildatlanticway.com/). Es gab viele wunderschöne Strecken entlang der Klippen und tolle Ausblicke. Irland hat also viel mehr zu bieten als „nur“ den Ring of Kerry 😁.

Richtig schön wird er allerdings im und am Killarney National Park. Hier kommt Hochgebirgsfeeling auf. Wir halten an vielen Stellen an, nur um zu schauen.

Auch schnelle Autos wissen den Ring zu schätzen 😉.

Und abseits der Touristenroute hat man die Chance, näheren Kontakt zur einheimischen Bevölkerung zu bekommen!

… und nein, wir sind nicht in der Karibik 😀.

Aber leider muss man auch wahrnehmen, dass der Klimawandel, den wir hier genießen, in Spanien und Norditalien Überschwemmungen und in Nova Scotia ausufernde Brände verursacht! Wer weiß, wie lange solch schöne Reisen noch möglich sind?

Cliffs & Burren

Gestern:

Der Burren and Cliffs of Moher Geopark (ehemals The Burren and Cliffs of Moher UNESCO Global Geopark) ist ein international ausgewiesenes Gebiet von geologischem Interesse in der Region Burren in der Grafschaft Clare, Irland. Es ist der dritte Geopark, der in Irland ausgewiesen wurde, und ist sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene anerkannt.

Der Geopark hat eine Fläche von 530 km2, er wird von atlantischen Küstenklippen (10-200 m hoch) im Westen, dem Gort-Tiefland im Osten und im Süden von niedrigem hügeligem Gelände begrenzt. Der größte Teil des Parks befindet sich auf einer Höhe von 100-200 m über dem Meeresspiegel; der höchste Punkt ist Slieve Elva mit 344 m. Das Kalksteingebiet, das den größten Teil des UNESCO Global Geoparks umfasst, hat nur wenige Flüsse und nur einen (Caher River), der seine gesamte Länge über dem Boden fließt.

Der Burren umfasst dramatische vergletscherte Karstlandschaften an der irischen Atlantikküste, die aus einer Vielzahl von Kalksteinen, Sandsteinen und Schluffsteinen bestehen, die aus der Karbonzeit stammen. Die nahe gelegenen Klippen von Moher sind vertikale Sandstein- und Schiefer-Meerklimmen, die höchsten in Europa, die sich auf eine Höhe von über 200 m erheben und zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Gegend gehören.

Entsprechend groß ist der Andrang, und der Parkplatz beim Visitor‘s Center steht voll mit Touristenbussen. Glücklicherweise gibt es aber einen „Hintereingang“ am Südende der Klippen, der gar nicht weit von unserem B&B entfernt ist.

In den Felsen nisten Möwen, Eissturmvögel und Lummen.

Die geologische Landschaft der Burren ist eine der glazialen geglätteten Karbon- und fossilen Kalksteinhügel (300 Millionen Jahre zurück; dramatische Meeresklippen; saisonale Seen; und riesige Netzwerke von unterirdischen Höhlen). Diese physische Landschaft beherbergt seltene natürliche Lebensräume und einzigartige Blumenzusammensetzungen, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind; sowie ein reiches Vermächtnis der menschlichen Besiedlung, die über 6000 Jahre zurückreichen, wie z.B. der Poulnabrone-Dolmen.

Heute:

Cliffs of Kilkee

Eine Autostunde westlich von Limerick und südlich der Cliffs of Moher liegt die charmante Küstenstadt Kilkee. Kilkees bemerkenswertestes Merkmal am Atlantik ist die hufeisenförmige Bucht. Die Bucht ist durch das Duggerna-Riff vor den rauen Atlantikwellen geschützt. Das Riff besteht aus drei natürlichen, von Felsen umgebenen Formationen, die üblicherweise als „Pollock-Löcher“ bezeichnet werden und zum geschützten Schwimmen im Meerwasser genutzt werden. Entlang der Bucht erstrecken sich wunderschöne Klippen. Sie sind zwar nicht so hoch wie die Cliffs of Moher, aber sicher nicht weniger schön.

Auch hier brüten Seevögel. Wir meinen, dass wir einen Papageientaucher sehen, aber er ist zu weit weg, um ihn genau erkennen zu können. Auf jeden Fall aber sind ihre Bruthöhlen da.

🌞🌞🌞🌞🌞 … und die Sonne lacht weiter vom blauen Himmel … 🌞🌞🌞🌞🌞

Ist das wirklich das kühle und feuchte Irland, …

… von dem man immer hört? Wenn man sich die Farbe des Meeres anschaut, kann man auch an die Karibik denken. Nur die grünen Wiesen und die vielen Feldsteinmauern erinnern daran, wo wir uns tatsächlich befinden.

Auf unserem Weg von unserem letzten B&B in Clifden zur nächsten Unterkunft in Liscannor fahren wir – meist auf dem Atlantic Coastel Way – an der Küste entlang. In der Nähe von Carna machen wir eine kleine Wanderung am Strand entlang.

Der Gedenkstein erinnert an einige Menschen, die hier 1921 ertrunken sind!

Und wenn man nicht nur über die Hauptstraßen fährt, muss man akzeptieren, dass andere auch mal Vorfahrt (oder Vorweg oder Vorgang oder …) haben 😀.

Ach ja, hier ist – endlich! – für alle, die es interessiert, unsere Fahrtroute in Irland 🇮🇪.

Rhododendron und wenig mehr

Im 18. Jahrhundert haben Briten den Rhododendron in Großbritannien und Irland eingeführt, und seitdem überwuchert das Rhododendron Ponticum (das ist die invasive Sorte) die Inseln. Besonders im Westen und Südwesten von Irland beherrscht diese Pflanze die Landschaft. Es sieht ganz zauberhaft aus, und wir machen ein Foto nach dem anderen.

Aber für die Umwelt ist es eine Katastrophe. Rhododendron Ponticum verdrängt rigoros einheimische Pflanzen und zerstört die Diversität der Natur. Dieses Problem ist seit fast drei Jahrzehnten bekannt. In einigen Nationalparks hat man mit Gegenmaßnahmen begonnen, aber lange nicht in allen.

Anschaulich berichtet die Webseite Irlandnews.com über dieses Problem. Hier ist ein Artikel aus dem Jahr 2009 …

https://irlandnews.com/grune-holle-rhododendron/

… und noch einer von 2019

https://irlandnews.com/der-krieg-der-pflanzen-rhododendron-gegen-den-rest/

Nicht alles, was gut aussieht, ist schließlich auch gut.

Bei unserem B&B wachsen Azaleen 😁.

Joe Biden …

… ist bekanntermaßen irischer Abstammung. Im Rahmen seines Staatsbesuches in Irland im April 2023 besuchte er auch Ballina, die Heimatstadt seiner Familie. Noch heute sind Straßen und Häuser mit amerikanischen Flaggen geschmückt.

Vor der St. Muredach‘s Cathedral hielt er vor ca. 27.000 Zuhörern (Ballina hat nur etwas über 10.000 Einwohner!), die stundenlang Schlange gestanden hatten, eine bewegende Rede. Der Guardian hat dies folgendermaßen beschrieben:

https://www.theguardian.com/world/2023/apr/14/joe-biden-returns-county-mayo-roots-last-leg-ireland-tour

Und hier kann man die Rede hören 🙂

Heute mal keine Klippen 😉

Irland hat auch – je nach Tidenstand – mal mehr oder weniger breite Strände, wie hier am Rosses Point.

Und gar nicht wenige Unverdrossene gehen hier auch schwimmen. Die Lufttemperatur beträgt ca. 15 Grad Celsius, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wassertemperatur viel höher ist – brrrrrh.

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In Sligo, einer mit 19.000 Einwohnern schon eher großen Stadt in Irland, machen wir einen kleinen Stadtrundgang. Eng verbunden mit der Stadt ist William Butler Yeats, der wohl berühmteste irische Dichter. Er verbrachte regelmäßig die Sommermonate hier bei der Familie seiner Mutter. In seinem Gedicht „The Lake Isle of Innisfree“ (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Lake_Isle_of_Innisfree) beschreibt er diese Zeit. Das Gedicht wurde von mehreren Künstlern vertont, unter Anderem auch von Judy Collins. In Sligo wird Yeats jedes Jahr mit der „Yeats International Summerschool“ gefeiert, zu der Studenten und Literaturwissenschaftler aus aller Welt anreisen.

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Im Auftrag des Stadtgründers von Sligo, dem Baron von Offaly, wurde 1253 die Sligo Abbey (Mainistir Shligigh) erbaut. 1414 wurde sie durch ein Feuer zerstört, und 1595 wurde sie während des Kriegs von Tyrone (heute in Nordirland) verheerend verwüstet. Ein weiteres Mal wurde sie während des Aufstandes von Ulster zerstört. Die Mönche verließen die Abtei im 18. Jahrhundert. In der darauffolgenden Zeit wurde sie als öffentlicher Friedhof genutzt. So sieht man heute in der Ruine noch viele Grabmale, meist aus dem 19. Jahrhundert.

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Und hier wird dann noch der morgige Tag besprochen 😁.