*** Hinweis: Wenn man die Fotos anklickt, kann man sie groß sehen ***
Vorfrühling in Berlin



Die Sonne scheint nur sehr selten, aber wenn – dann richtig!




Und wenn die Sonne mal nicht scheint (leider viel zu oft in diesem Jahr), gibt es in Berlin und Umgebung reichlich „Indoor-Möglichkeiten“, auch abgesehen von den Shoppingmalls😉. Wir nutzen das Warten auf den Frühling, um einige von ihnen zu nutzen.
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Das Museum Europäischer Kulturen ist ein Museum für Kultur und Alltagsgeschichte. Es setzt sich mit den Lebenswelten in Deutschland und Europa vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart auseinander. Es bietet interessante Einblicke in viele verschiedene Bereiche.
Eine Sonderausstellung beschäftigt sich mit der Korbflechterei.
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Die Biosphäre Potsdam beherbergt etwa 20.000 tropische Pflanzen und ca. 140 verschiedene Tierarten – ganz besonders bei nasskaltem Wetter Erholung und Urlaubserinnerung.
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Das Militärhistorische Museum auf dem Flugplatz Gatow zeigt die Geschichte der militärischen Luftfahrt und Luftkriegsführung in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Sorgsam wird eine Verherrlichung von Krieg und Militär vermieden. Vielmehr wird anhand vieler persönlicher Stücke und Geschichten auch die individuelle Betroffenheit dargestellt – teilweise sehr bedrückend.
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Neulich im Spreewald
Etwas verwunschen ist er schon um diese Jahreszeit – der Spreewald, der im Sommer eine Touristenhochburg ist. Wenn man die Ortschaften hinter sich lässt, ist man fast allein, wie auch hier zwischen Lübbenau und Lehde. Auf den Kanälen schwimmen noch Eisschollen, manche sind richtig zugefroren.
Die Sonne scheint vom (fast schon nicht mehr winterlichen) blauen Himmel, aber es ist richtig kalt. Die Stille wird ab und an unterbrochen vom Zwitschern der Vögel und … vom lieblichen Klang der Kettensägen. Die Kanäle werden für den Ansturm der Paddler im Frühjahr von hereingewachsenen oder umgestürzten Bäumen befreit.











Wir laufen bis zur Wotschofska, zur „Erleninsel“ (vom sorbischen „wotsow“ abstammend). Sie ist nur zu Fuß oder vom Wasser aus mit dem Kahn oder Paddelboot erreichbar. Auf der Insel befindet sich eines der ältesten Traditionsgasthäuser im Spreewald, die „Wotschofska“ (https://www.gasthaus-wotschofska.de/). Das 1894 errichtete Gasthaus diente unter anderem in den berühmten Spreewaldkrimis als mystischer Drehort. Nun ja, mystisch wirkt hier nichts, nur ein wenig verschlafen. Die Dekoration ist noch von Weihnachten übrig geblieben.





Und wenn man sich Lübbenau nähert, wird es wieder „städtischer“.



Zum Abschluss des Ausflugs gönnen wir uns noch ein Stück Kuchen im Café Zeitlos.


Der große und der kleine Zescher See
Das Wetter ist schön, und wir fahren südlich zur Stadt hinaus – nach Zesch. Der kleine Ort zwischen zwei Seen gehört zu Zossen und liegt am südöstlichen Zipfel des Stadtgebietes.
Zesch am See wurde 1495 erstmals als Zceysch urkundlich erwähnt. Der Ort ist aber sicher sehr viel älter, wie die Dorfstruktur zeigt. Der Name ist wohl als Ort eines Ćěch zu interpretieren, eines Tschechen. Seine höchste Einwohnerzahl erreichte Zesch 1885 mit 170 Einwohnern, 1974 bei der Eingemeindung nach Zossen waren es nur noch 84.
Aber wir sind nicht wegen der Geschichte des Ortes hier, wir wollen ein wenig um die Seen laufen. Die Wanderung wird auf Komoot empfohlen.
Gleich am Anfang des Rundweges steht eine 400 Jahre alte Stieleiche.


Der Weg selbst bietet weitere schöne Blicke, ist aber insgesamt nicht so abwechslungsreich. Es geht durch winterlich hellen Mischwald, an die Seen kommt man nur an wenigen Stellen. Entweder ist die Uferzone zugewachsen, oder sie ist nahtlos von Datschen mit ihren Seegrundstücken gesäumt. Aber wir genießen die Wintersonne ☀️.



An einer Stelle finden wir Kiefern, die noch sogenannte Harz-Lachten aufweisen. Das sind die V-förmigen Einschnitte, die an den Bäumen zur Harzgewinnung angebracht wurden. Bis zur Wiedervereinigung 1990 wurden in der damaligen DDR jährlich über 10.000 Tonnen Baumharz auf diese Weise zur Herstellung von Kolophonium und Terpentin gewonnen. Heute findet man nicht mehr viele Kiefern mit den typischen Einschnitten, der größte Teil der ehemaligen Bestände musste Neuaufforstungen weichen.



Nach gut zwei Stunden ist unsere Wanderung dann zu Ende.



🎄🎄🎄🎄🎄 Wieder daheim 🎄🎄🎄🎄🎄
Und zum Urlaubsende ist Relaxen angesagt
Tortuguero Nationalpark – Part 4 – Der Strand





Hier in Tortuguero befindet sich auf einer Küstenlänge von 22 km die größte Eiablagestätte der Grünen Meeresschildkröten der westlichen Hemisphäre. Jedes Jahr zwischen Juni und Oktober legen sie hier ihre Eier. Aber auch echte und unechte Karettschildkröten kommen zur Eiablage hierher. Und von Februar bis Juli sind zusätzlich noch die Lederrückenschildkröten da, die größte noch lebende Schildkrötenart. Sie werden bis zu 2,2 Meter lang und 700 kg schwer. Die grünen Meeresschildkröten, die zweitgrößte Art, bringen es dagegen nur auf 1,5 Meter Länge und 160 kg Gewicht.
In der Zeit der Eiablage kommen jede Nacht bis zu tausend Schildkröten an den Strand und heben die Kuhlen für die Eiablage aus.
Zusätzlich zu ihrer Gefährdung durch Klimawandel und Meeresverschmutzung helfen hier auch noch die Touristen nach. Fast jeder Reiseveranstalter hat zu den Eiablagezeiten die Beobachtung der Meeresschildkröten im Programm. Da die nachts kommen, werden Lampen eingesetzt. Manchmal sind die Schildkröten so sehr gestört, dass sie ins Meer zurückgehen, ohne ihre Eier abgelegt zu haben. Das ist kein verantwortlicher Tourismus, auch wenn manche Veranstalter damit werben, dass auch der Tourismus zum Schutz und Erhalt der Tiere beiträgt.
Jetzt ist die Zeit, wo die Jungen schlüpfen. Leider bekommen wir keine zu Gesicht. Unübersehbar sind allerdings die großen Kuhlen, die die Schildkröten für die Eiablage ausgehoben haben. Eierschalen finden wir auch.




Hier gibt es Jaguare und Ozelote, deren Spuren wir an den Nestern sehen – aber auch manche Touristen oder deren Guides stochern darin herum, um die kleinen Schildkröten zu locken. Meist bedeutet dies den sicheren Tod für die kleinen Tiere, sie brauchen den natürlichen Rhythmus, um überleben zu können.



Tortuguero Nationalpark – Part 3 – Der trockene Teil
Im Tortuguero Nationalpark – Part 2 – Vor Sonnenaufgang mit dem Kanu
Wir müssen früh aufstehen. Um 05.30 Uhr holt uns ein Wassertaxi ab und bringt uns zum Eingang des Nationalparks. Wir haben eine Kanutour bei Barbara Hartung gebucht, einer deutschen Biologin, die seit ca. 30 Jahren in Tortuguero lebt und sich hier sehr für den Naturschutz engagiert.
Im Kanu sind noch vier andere deutsche Touristen, und mit vereinten Kräften paddeln wir so schnell wie möglich über den Kanal, um vor den Motorbooten in den Nationalpark zu fahren und dann die Regionen zu erreichen, die man eh nicht mit Motoren befahren darf.
Der Lohn ist eine wunderbare, ruhige Fahrt über spiegelglattes Wasser. Wir haben Muße, der langsam erwachenden Natur zuzuhören und zuzuschauen. Es ist ein zauberhaftes Erlebnis.







