Transsib Tag 2

 

Heute früh sind wir in Irkutsk angekommen, ein Fünftel der Strecke liegt hinter uns. Hier steigen einige Reisende aus und neue kommen hinzu, und die Post wird ein- und ausgeladen.

Auch in unserem Waggon werden zwei oder drei Abteile neu belegt. In diesem Waggon mit der Nummer 3 sind insgesamt neun 1. Klasse Abteile untergebracht, in jedem davon gibt es nur zwei Betten.

In der zweiten Klasse sind in jedem Abteil vier Betten, und in der dritten Klasse sind die Abteile offen, und es gibt zusätzlich Betten längst des Ganges. Dagegen haben wir es richtig komfortabel  – auch wenn die Toiletten schicker sein könnten. Duschen gibt es auch lange nicht in jedem Waggon, und darüber hinaus sind sie verschlossen, man muss wohl extra zahlen, wenn man sie benutzen will.

Aber es gibt einen Speisewagen, und wie wir gestern erfahren haben, ist das Abendessen im Reisepreis enthalten – das schont unsere Bargeldbestände.

Nach dem Frühstück sind wir schon bald am Baikalsee, und einige hundert Kilometer folgen wir nun seinem Südufer, links der See, rechts der Trans-Baikal-Highway, und im Hintergrund  die schneebedeckten Ausläufer des Sajan Gebirges. Mit solch einer Aussicht lässt sich gut reisen.

Im Baikalsee gibt es Fische, die sonst nirgendwo vorkommen, der berühmteste ist der Omul‘. Er soll sehr gut schmecken – und wenn die Fischbude geöffnet hätte, hätten wir welchen kaufen können.

Nachmittags gegen drei sind wir in Ulan Ude. Wir haben den weiter nach Norden verlaufenden Baikalsee gen Osten verlassen und sind nun in der Provinz Burjatien.

Wir fahren „mit“ der Uhr, seit Krasnojarsk mussten wir sie schon zweimal um eine Stunde vorstellen. Deutschland sind wir mittlerweile um sieben Stunden voraus.

Übrigens sind die Bahnübergänge hier alle doppelt gesichert, damit auch ja keiner auf die Idee kommt, durch die geschlossene Schranke zu fahren 🥴.