Am Sonntag sind wir in Kyoto angekommen.
Wir sind hier übrigens vorwiegend mit der Eisenbahn unterwegs, überwiegend mit dem Shinkansen, dem japanischen Hochgeschwindigkeitszug, aber auch mit Vorortzügen und Bussen.
In Kyoto haben wir die Chance, ein Stück des alten Japan kennenzulernen. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg verschont, daher sind große Teile der Altstadt erhalten und mittlerweile auch restauriert. Hier liegt auch Gion, das Zentrum der Geisha-Kultur. Auf den Straßen ist davon leider nicht viel zu bemerken. Sie sind überfüllt von Touristen, von denen sich nicht wenige Geisha-Kostüme geliehen haben und damit durch die Straßen flanieren. Die echten Geishas scheuen gerade wegen dieser vielen Touristen, die stets ihre Kameras schussbereit haben, die öffentlichen Straßen.
In Kyoto sind viele Tempel und Schreine angesiedelt, und wir können sehr eindrucksvoll sehen, wie Buddhismus und Shintoismus sich in einer sich gegenseitig akzeptierenden Symbiose zusammen entwickelt haben. In fast jedem buddhistischen Tempel befindet sich auch ein Shinto-Schrein, der die Tempelanlage schützt.
Wir spüren auch einen Hauch der spirituellen Atmosphäre, die die religiöse Einstellung der Japaner prägt. Tempel und Gärten laden ein zum Innehalten, zum Ruhen, zum Meditieren.
Auch wenn dies im modernen Japan nicht mehr vordergründig ist, so scheint es doch die Grundhaltung hier zu prägen. Wir erleben aufmerksame, zugewandte und freundliche Menschen.
Zurück in der Neuzeit haben wir unseren Lunch in einem Sushi-Lokal, in dem die Speisen auf einem Band an uns vorbeifahren. Man nimmt sich, was man möchte, bezahlt wird anhand der Anzahl der leeren Teller, die übrig bleiben. Teebeutel mit grünem Tee stehen bereit, das heiße Wasser zapft man aus einem Hahn am Tisch.
Gestern Abend haben wir übrigens das berühmte japanische Waygu-Rindfleisch gegessen.
Es ist sehr heiß hier, die Luftfeuchtigkeit ist ziemlich hoch, und das lange Umherlaufen ist anstrengend. Zurück im Hotel nutzen wir zum Entspannen daher das traditionelle japanische Bad. Nachdem man sich gereinigt hat, kann man im heißen Wasser entspannen, ordentlich getrennt nach Männern und Frauen.
Gegenüber von unserem Hotel …
… befindet sich ein großer buddhistischer Tempel, Higashi Honganji. Frühmorgens kann man dort der Dharma-Lesung zuhören.