Das Wetter ist schön, und wir fahren südlich zur Stadt hinaus – nach Zesch. Der kleine Ort zwischen zwei Seen gehört zu Zossen und liegt am südöstlichen Zipfel des Stadtgebietes.
Zesch am See wurde 1495 erstmals als Zceysch urkundlich erwähnt. Der Ort ist aber sicher sehr viel älter, wie die Dorfstruktur zeigt. Der Name ist wohl als Ort eines Ćěch zu interpretieren, eines Tschechen. Seine höchste Einwohnerzahl erreichte Zesch 1885 mit 170 Einwohnern, 1974 bei der Eingemeindung nach Zossen waren es nur noch 84.
Aber wir sind nicht wegen der Geschichte des Ortes hier, wir wollen ein wenig um die Seen laufen. Die Wanderung wird auf Komoot empfohlen.
Gleich am Anfang des Rundweges steht eine 400 Jahre alte Stieleiche.


Der Weg selbst bietet weitere schöne Blicke, ist aber insgesamt nicht so abwechslungsreich. Es geht durch winterlich hellen Mischwald, an die Seen kommt man nur an wenigen Stellen. Entweder ist die Uferzone zugewachsen, oder sie ist nahtlos von Datschen mit ihren Seegrundstücken gesäumt. Aber wir genießen die Wintersonne ☀️.



An einer Stelle finden wir Kiefern, die noch sogenannte Harz-Lachten aufweisen. Das sind die V-förmigen Einschnitte, die an den Bäumen zur Harzgewinnung angebracht wurden. Bis zur Wiedervereinigung 1990 wurden in der damaligen DDR jährlich über 10.000 Tonnen Baumharz auf diese Weise zur Herstellung von Kolophonium und Terpentin gewonnen. Heute findet man nicht mehr viele Kiefern mit den typischen Einschnitten, der größte Teil der ehemaligen Bestände musste Neuaufforstungen weichen.



Nach gut zwei Stunden ist unsere Wanderung dann zu Ende.


