La Gomera II

Heute fahren wir in den Norden der Insel. Auch wenn wir nicht alle Orte finden, die die Reiseführer wärmstens empfehlen, wird es eine schöne Rundfahrt.

La Caldera ist ein Vulkankegel, der größte und am besten erhaltene auf La Gomera, und ein Zeugnis der vulkanischen Natur, obwohl es in den letzten Millionen Jahren keine eruptive Aktivität auf der Insel mehr gegeben hat. Heute ist er mit Tabaibal bewachsen, einer für den Archipel typischen Mischvegetation.

Noch etwas kühl ist es am Mirador de Igualero.

Hier steht auch das Monumento al Silbo, das an die uralte Sprache der Gomeros – Silbo – erinnert. Silbo ist ein Kommunikationssystem, mit dem Informationen über mehrere Kilometer übertragen werden können. Dabei werden die Laute der Sprache als Pfiffe wiedergegeben. Es wird noch heute verwendet, und auch in Schulen gelehrt. Ausgangssprache ist seit dem 16. Jahrhundert allerdings nicht mehr die Sprache der Ureinwohner, sondern Spanisch.

Der Parque Nacional de Garajonay ist fast 4.000 Hektar groß und umfasst die zentrale Hochfläche der Insel mit dem 1.487 Meter hohen Garajonay.

85 Prozent der Nationalparkfläche sind mit kanarischem Urwald (Lorbeerwald) bedeckt. Das Herzstück des Nationalparks besteht aus immergrünem Nebelwald mit bis zu zwei Meter hohen Farnen, von den Bäumen hängenden langen Bartflechten und moosbewachsenen, knorrigen Ästen.

Sein spezielles Ökosystem wurde 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Seit 1988 ist das Gebiet auch Europäisches Vogelschutzgebiet.

An den Straßenrändern wächst Sonchus canariensis, die kanarische Gänsedistel. Sie sieht aus wie ein kleiner Baumfarn und ist endemisch auf den Kanarischen Inseln.

Eines unserer Ziele ist El Cerdo, ein noch ursprüngliches Bergdorf, aber leider führt das Navi uns in eine Sackgasse – vom Dorf ist weit und breit nichts zu sehen.

An der selben Stelle gestrandet ist ein Paar aus Passau. Sie haben ihr Auto oben am Berg stehen lassen und sind heruntergelaufen mit der Idee, hier etwas zu essen und dann mit einem Taxi zurück zu ihrem Auto zu fahren. Leider hat das Restaurant geschlossen, und Handynetz gibt es hier auch nicht. Wir nehmen sie mit zurück. und fahren dann weiter an die Nordküste. Am Mirador de Abrantes kann man hier die Aussicht auf einer Glasbodenplattform genießen – täglich außer montags – und heute ist Montag 🥴. Der direkte Ausblick ohne den Glasboden dazwischen ist aber auch nicht zu verachten.

Dann aber flüchten wir von hier. In zehn Jeeps kommt sehr lautstark eine Touristengruppe auf den Parkplatz gefahren, und kurz darauf spuckt auch noch ein Bus seine Insassen aus.

Über Vallehermoso …

… fahren wir zurück zum Hotel.

Heute ändern wir die nachmittägliche Routine – wir gehen nicht an den Pool, sondern an den Strand. Der dunkle Sand sieht vielleicht nicht so ansprechend aus, und die Füße werden auch richtig dreckig, aber er fühlt sich gut an. Ich gehe schwimmen, Ulrich begleitet mich nur.

La Gomera

Gestern nachmittag sind wir mit der Fähre aus Teneriffa hier in La Gomera angekommen. Leider war es „nur“ ein Katamaran, wo man innen sitzen musste, also keine Schiffsfahrt, wie wir sie uns vorgestellt haben, aber – okay!

Unser Auto auf La Gomera ist ein Opel Crossland.

Zu unserem Hotel müssen wir auf die andere Seite der Insel, natürlich über die Berge. Eine Küstenstraße rund um La Gomera gibt es nicht. Trotz der Wolken und des Nebels – oder gerade deswegen – können wir schon einen guten Eindruck von La Gomeras grandioser Naturkulisse bekommen. Palmen, Agaven und Opuntien bestimmen zunächst das Bild in der ansonsten kargen Landschaft.

Später geht es in die Regenwaldregion mit überbordendem Grün.

Unser Hotel hier, das Vale Gran Rey in La Puntilla ist leider nicht zu vergleichen mit den sehr schönen Unterkünften, die wir auf Gran Canaria und Teneriffa hatten, aber die Lage und der Ausblick sind nicht zu verachten.

Heute morgen gehen wir zunächst ein Stück am Strand entlang in das kleine Örtchen La Puntilla, ein wohl junger Ort im Valle Gran Rey. Die Promenade führt vorbei an der Badebucht Charco del Conde, am schwarzen Strand von La Puntilla, der mit 1.400 Metern Länge als der größte der Insel gilt.


Das Valle Gran Rey (Tal des großen Königs, gemeint ist Hupalupa, ein König der Gomeros) war in 1970er Jahren Treffpunkt der Flower-Power-Generation. Mittlerweile hat es sich zum touristischen Zentrum von La Gomera entwickelt. Der alternative Charme von damals ist aber immer noch zu spüren, auch wenn die Zahl der Wanderer die der hier „hängengebliebenen“ Althippies deutlich übersteigt.

Nachmittags fahren wir nach Alojera, einem kleinen Ort am Meer ca. 20 km nördlich von La Puntilla. Da es, wie schon erwähnt, ja keine Küstenstraßen hier gibt, müssen wir wieder durch die Berge. Wir genießen die Aussicht, wenn gerade keine Wolken oder Nebel im Weg sind, …

…, und nehmen noch einen Umweg über Tazo, nicht wegen des Ortes, sondern wegen der Straße.

Und die Fotos, die man aus dem Auto heraus macht, sind nicht immer die schlechtesten!

In Alojera essen wir im urigen Restaurante Prisma Pasta Marinera – nicht schlecht 😀.

Bis zu der Mole im kleinen Hafen ist es nicht weit, von dort aus hat man noch einmal einen guten Blick auf das Dorf.

Danach dann Business as usual – Pool – Bar – Dinner 😁.

17.05. Noch einmal in die Berge

Heute fahren wir noch einmal in die Berge, an die Ostflanke des Teide.

Das Wetter ist eher durchwachsen, und schnell haben wir auch die Wolkenschicht erreicht.

An dieser Bergseite wird auf aufwendig angelegten Terrassen Wein angebaut.

Vilaflor de Chasna (unser heutiges Ziel) gilt als höchste Gemeinde Teneriffas und liegt etwa 1400 Meter über dem Meeresspiegel.

Seit Mitte des 16. Jh. besaß der Ort bereits eine kleine Einsiedelei. Auf ihren Resten wurde Mitte des 17. Jh. die heutige, einschiffige Kirche San Pedro Apóstol im kanarischen Baustil errichtet. Sie besitzt einen Grundriss in Form eines Passionskreuzes und Mudéjar-Tafelwerk. Zu ihren wertvollsten Werken gehört die Alabasterskulptur des heiligen Petrus aus der Mitte des 16. Jh.

Neben der Kirche befindet sich das Heiligtum Santo Hermano Pedro, ein Wallfahrtsort für alle Verehrer dieses Heiligen, der in Guatemala den Orden der Bethlehemiten gründete. 

Eine recht nette Anekdote beschreibt die Entstehung des Ortsnamens Vilaflor de Chasna: Der Eroberer Pedro de Bracamonte nahm bei einem Raubzug in der Gegend eine Guanche-Frau (Ureinwohnerin) gefangen. Diese konnte sich allerdings befreien und fliehen, Pedro hatte sich längst verliebt. Als er starb waren seine letzten Worte “Ich sah die Blume von Chasna”. Dies war eine Anspielung auf ihre Schönheit, denn Chasna soll in der Guanchen-Sprache Blume bedeutet haben.

Der Ort wird in den Reiseführern beworben. Er ist auch sehr schön, aber heute ist hier nichts los, der Ort wirkt verschlafen, die Läden sind geschlossen. Vielleicht liegt es am Nebel!

Auf dem Rückweg wühlen wir uns durch die engen und steilen Gassen von Granadilla de Abona. Die sind aber auch – neben der mit bunten Fähnchen geschmückten Kirche – das einzig Interessante an diesem Ort.

Und zum Schluss dann nochmal Tourismus pur in Puerto de Santiago.

Vor Sundowner und Abendessen laufen wir noch wenig unterhalb unseres Hotels entlang.

Und beim Abendessen haben wir einen Tisch mit einem ganz besonderen Blick auf den Sonnenuntergang.

Das Thema am Pool ist heute R&B. Songs von Michael Jackson, James Brown, Prince, Bob Marley und Stevie Wonder werden dargeboten. Wir sitzen natürlich wieder in unserer Loge!

16. Mai – Die Nordküste

Um an die Nordküste zu gelangen, geht es natürlich wieder durch die Berge.

Einen ersten Stopp legen wir in Masca ein. Das Städtchen liegt in einem Vulkankrater mitten im Teno Gebirgsmassiv. Eine Besonderheit Mascas ist die Bauart vieler Gebäude, welche aus einfachen Materialien zweistöckig am Hang errichtet wurden. Da die Gebäude oft nachträglich erweitert werden, sind nicht alle Räume im Inneren miteinander verbunden, sondern über separate Eingänge und Treppen von außen erreichbar.

Im Sommer 2007 zerstörte ein Feuer Teile der Siedlung, umliegenden Terrassen und Kiefernbestände. Die Bewohner mussten per Helikopter evakuiert werden.

In einem von den Ureinwohnern als heilige Stätte verehrten Felsen ganz in der Nähe ist man auf archäologische Funde mit Petroglyphen gestoßen. Laut alter Sagen war dieser Ort aufgrund seiner abgeschiedenen und einsamen Lage eines der bevorzugten Verstecke der Piraten, die sich auf der Insel herumtrieben.

Leider ist dieser Ort mit Touristen übersäht, die Straßenränder sind zugeparkt, und Busse spucken ihre Menschenladungen aus. Wir begnügen uns mit ein paar Fotos – nicht zuletzt deshalb, weil wir keinen Parkplatz finden.

Das Wetter ist auch nicht so toll. Es ist wolkig und vor allen Dingen dunstig/nebelig. Darum verzichten wir auf die Punta de Teno, ein Kap im äußersten Nordwesten von Teneriffa, dem westlichsten Punkt der Insel. Bei gutem Wetter kann man von dort aus die Klippen von Los Gigantes und die beiden westlichen Nachbarinseln La Gomera und La Palma sehen. Daran ist heute nicht zu denken 🙁. Wir fahren darum an der Küste entlang gleich weiter nach Westen, …

… nach Garachico, einst wirtschaftliches Zentrum und angesehene Hafenstadt der Kanarischen Inseln. Garachico wurde am 05. Mai 1706 durch den Ausbruch des Vulkans Montańa de Trebejo völlig zerstört. Die glühenden Lavaströme bedeckten beinahe das gesamte Hafenbecken und fraßen sich durch das gesamte Dorf bin hin zum Meer. Das jetzige Dorf liegt auf einer fast runden Landzunge zu Füßen der steilen Teide-Abhänge, ein Werk des Lavastroms.

Nun geht es weiter zum Ziel unserer Rundfahrt, Puerto de la Cruz, dem touristische Zentrum an der Nordküste Teneriffas. Der Ort ist bekannt für seine Strände aus dunklem Vulkansand. Auf uns wirkt er – natürlich mal wieder – sehr auf den Massentourismus fokussiert, aber das war hier auf den Kanarischen Inseln ja auch nicht anders zu erwarten. Umso mehr freuen wir uns immer wieder, wenn wir trotzdem einen netten Ort zum Sitzen oder für unseren Lunch finden.

Und die Oleanderbüsche entlang der Straße sind schon fantastisch!,

Heute Abend liegt der Schwerpunkt beim Abendessen auf Fisch, wir essen Garnelen und Tintenfisch. Und bei der Show am Pool geht es heute um Powerfrauen – Tina Turner, Aretha Franklin, Cher, Céline Dion, … Auf unserer Terrasse haben wir Logenplätze 😁.

15. Mai – Der Teide

Wir beginnen den Tag relaxed mit einem Kaffee auf unserer Terrasse, während unten am Pool bereits die besten Liegen mit Handtüchern blockiert werden. Auch ein paar Spaziergänger sind schon unterwegs.

Übrigens haben wir von unserem Zimmer aus einen guten Blick auf La Gomera, dem nächsten Ziel unseres Inselhoppings.

Obwohl der Wetterbericht nicht nur Sonne verheißt, entschließen wir uns, heute zum Teide zu fahren – in den nächsten Tagen wird es tendenziell eher schlechter werden. Und schließlich werden wir dort wohl über den Wolken sein, wo uns Wetterberichte nicht mehr kümmern müssen 😎.

Der Pico del Teide (oder kurz der Teide) ist mit 3715 Metern die höchste Erhebung auf Teneriffa und der höchste Berg Spaniens, darüber hinaus mit 7500 m Höhe über dem Meeresboden der dritthöchste Inselvulkan der Erde, nach dem Mauna Kea und dem Mauna Loa, beide auf Hawaii.

Der Teide ist ein noch aktiver Vulkan. Der letzte Ausbruch am Teide-Massiv fand am 18. November 1909 am Chinyero, einem Schlackenkegel 10 km nordwestlich des Gipfels statt. Der letzte Ausbruch innerhalb der Caldera ereignete sich im Jahre 1798 an den Narices del Teide, die an der Flanke des westlichen Nachbarvulkans Pico Viejo (3134 m) liegen.

Näheres findet man wiederum bei Wikipedia

Der Teide ist nicht sehr weit von unserem Hotel entfernt, etwa eine Stunde Autofahrt. Schnell geht es in großzügigen Serpentinen nach oben. Am Wegesrand wächst Aeonium Urbicum, Pflanzen, die auf uns sehr fremd wirken, hier in Teneriffa in Höhen bis zu 1900 Metern sehr verbreitet sind.

Upps, das war knapp!

Und als wir endlich die Wolken- und Nebelschicht durchbrechen, ist der Himmel strahlend blau, und wir können einen allerersten Blick auf die Spitze des Teide werfen.

Der Parque Nacional del Teide ist seit 2007 als Weltnaturerbe ausgezeichnet. Er ist der größte Nationalpark der Kanarischen Inseln. Das spektakuläre Vulkanmassiv bildet mit der Caldera »Las Cañadas del Teide« das Zentrum von Teneriffa.

Wir fahren Kilometer um Kilometer durch eine von Vulkanausbrüchen und erkalteter Lava gebildete Landschaft – faszinierend! Und immer mit dem Blick auf den Teide.

Wieder entdecken wir uns unbekannte, sehr interessante Pflanzen, Echium Wildbretii, Wildprets Natternkopf. Diese Pflanzen sind auf Teneriffa und La Palma endemisch, sie wachsen in subalpinen Regionen. Auf Teneriffa kommen sie nur in den Cañadas del Teide vor.

In den beiden Visitorscentern im Süden und im Norden des Nationalparks gibt es interessante Informationen, Bilder und Filme über die Entstehung der heutigen Landschaft. Vulkanausbrüche waren und bleiben ein Mysterium, dem man nur mit Faszination begegnen kann.

Nur schade, dass es mit der Seilbahnfahrt zur Caldera des Teide nicht klappt. Man muss vorher online reservieren, um in eine der Gondeln, die Platz für 34 Personen bietet, einsteigen zu können. Nun, vielleicht ist es auch besser so 😉. Manche Dinge kann man in der Masse auch nicht richtig genießen.

Und es wird uns nicht langweilig, durch diese Landschaft zu fahren. Auch so gelangen wir locker auf über 2000 Meter Höhe.

Kleines Picknick mit Äpfeln und Erdnüssen.

Am Nachmittag gehen wir noch kurz an den Pool. Mittlerweile ist hier viel Platz, man zieht sich jetzt um für den Sundowner an der Bar. Und auch wir beginnen langsam, diese Art des Tagesabschlusses zu schätzen.

In der Nähe gibt es keine attraktiven Restaurants, also essen wir – wie gestern auch schon – im Buffetrestaurant des Hotels. Das Essen hier ist gut, es gibt täglich wechselnde Schwerpunkte, und – wie schon erwähnt – man sitzt hier sehr schön.

Nach dem Abendessen ist dann Showtime. Heute gibt es Akrobatik und hinterher noch einen Saxophonspieler, gestern machte ein Elton John-Imitator sehr schöne Musik.

Teneriffa (Dienstag, 14. Mai)

Heute früh fliegen wir nach Teneriffa.

Für die, die sich auskennen: Wir landen am Flughafen Teneriffa Norte und nicht an dem bei Touristen bekannteren Teneriffa Süd. Der Flug dauert nur eine halbe Stunde, …

… und gegen 11.00 Uhr haben wir bereits unser „neues“ Auto. Die Farbe hätten wir uns jetzt nicht so ausgesucht, aber was soll‘s.

Auf dem Weg ins Hotel „klappern“ wir gleich ein paar sehenswerte Orte ab. Hier in den Norden der Insel kommen wir in den nächsten Tagen nicht mehr, und ins Hotel können wir so früh auch noch nicht. 

Unser erstes Ziel ist San Cristóbal de La Laguna, 1496 gegründete Universitätsstadt und Bischofssitz. Sie ist die erste Stadt der Kanarischen Inseln, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ihre koloniale Architektur, die geradlinigen Straßen, die im 15. Jahrhundert ohne den Schutz von Stadtmauern angelegt wurden und die weitläufigen Fußgängerzonen kennzeichnen diese Stadt.

https://www.teneriffa.de/sehenswuerdigkeiten/sehenswerte-orte/la-laguna

Eine kleine Pause legen wir in San Andrés ein, einem kleinen Fischerdorf, das erst seit 1940 über eine Straße erreichbar ist. Die Einwohner haben sich bis jetzt erfolgreich gegen den Bau großer Hotelanlagen gewehrt und so den Charme des Ortes erhalten – sagt man. Ob es tatsächlich so ist, können wir mit dem, was wir gesehen haben, nicht beurteilen. Der Strand der Stadt, die Playa de las Teresitas, wurde in den 70er Jahren mit Sand aus der benachbarten Sahara angelegt und mit einigen Palmen bepflanzt. Vor dem Strand sind Wellenbrecher angebracht, so dass hier fast bei jedem Wetter gebadet werden kann.

Unser nächstes Ziel ist Candelaria, der bedeutendste katholische Wallfahrtsort der Kanaren. In der Basílica de Nuestra Señora de la Candelaria (errichtet 1949/1959) wird die Figur der Schutzheiligen der Kanaren, die Virgen de la Candelaria verehrt. Die Figur soll 100 Jahre vor Ankunft der Spanier von zwei Guanchen* am Strand gefunden worden sein, wurde jedoch 1826 von einer Sturmflut aus der Kapelle fortgerissen, in der sie aufbewahrt wurde. Die heutige Figur wurde 1830 nach einer älteren Kopie erstellt. Wallfahrten finden vor allem am 2. Februar und am 14. und 15. August statt.

* Bei Wikipedia kann man nachlesen, dass die Guanchen die ersten bekannten Einwohner von Teneriffa waren. Die ältesten Funde stammen aus dem 10. Jahrhundert v. Chr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Guanchen#:~:text=Der%20Begriff%20Guanchen%20als%20Bezeichnung,Bewohner%20der%20Insel%20Teneriffa%20benutzt.

Schräg gegenüber der Kirche, an der Meeresseite der Plaza de la Patrona de Canarias, stehen neun überlebensgroße Statuen der letzten Guanchenkönige, die Menceys genannt wurden.

Bevor wir dann endlich zum Hotel fahren, schauen wir uns noch den Fährhafen in Los Cristianos an. Hier müssen wir in vier Tagen das Auto wieder abgeben, wenn wir mit der Fähre nach La Gomera weiterfahren.

Unser Hotel liegt sehr schön, fast eingebaut in Los Gigantes, einer Steilküste aus einer Felsenfront, die mit bis zu 450 Metern senkrecht ins Meer hinabfällt. Ein toller Anblick!

Das Barceló Santiago ist ein großes – natürlich auf Touristen eingestelltes – Hotel. Beim Einchecken bietet man uns Armbändchen an, die anzeigen sollen, was alles bei unserem Aufenthalt hier inclusive ist. Bei uns ist es nur das Frühstück, und wir verzichten auf diese Kennzeichnung.

Unser Zimmer ist großzügig mit einem umlaufenden Balkon und Blick auf die Pool-Landschaft.

Richtig schön sind auch die vielen schönen Plätze in Restaurants und Bar, wo man durch Glaswände geschützt den Blick auf das Meer genießen kann.

Gran Canaria – der zweite Tag

Noch einmal fahren wir in die Berge. Über Ayacata, Vega de San Mateo und Telde wollen wir in einem großen Bogen gegen den Uhrzeigersinn nach Agüimes, dem angeblich schönsten Ort auf Gran Canaria.

Die Fahrt beginnt sehr schön, die Berge und die Ausblicke unterscheiden sich doch von denen gestern, obwohl wir nicht weit entfernt von dieser Route sind (teilweise überschneiden sie sich später auch noch).

Im Radio erwischen wir Radio Primavera, den Sender für deutsche Touristen auf Gran Canaria. Wir erfahren, dass es in Bärbelchens Kneipe jeden Donnerstag Reibekuchen gibt und bei Rudi das beste Kölsch auf der Insel und die Fußballbundesliga life auf sechs Großbildschirmen. Und wir hören den genialen Flamenco Turistico von Stefanie Werger. Hier ist eine Kostprobe:

Flamenco Turistico – You Tube

Bevor wir aber nach Ayacata kommen, verfahren wir uns in einer sehr rustikalen Umleitung innerhalb einer Baustelle völlig. Ausgeschildert ist nichts, und wir fahren einfach hinter ein paar anderen Autos her mit dem Ergebnis, dass wir in einer Tunnelbaustelle landen. Man sagt uns nur, dass wir hier nicht sein dürfen und wieder zurück müssen. Wir haben wohl nicht die Umleitung, sondern die Baustelleneinfahrt genommen 🥴.

Nach diversen Fehlversuchen gelangen wir wieder zurück an die Stelle, an der die vermeintliche Umleitung begonnen hat, und fahren einfach die Straße weiter – das geht auch 😁.

Ayacata liegt in einer der Calderas der Inselmitte, wo die wichtigsten Barrancos (Täler) ihren Ursprung haben. Es ist mit mehr als 200 Kletterrouten eines der besten Gebiete für das traditionelle Klettern auf Gran Canaria. Und man hat eine unglaubliche Aussicht auf den Roque Nublo, das Symbol für die Natur der Insel.

Die weitere Strecke zieht sich. Wir kommen noch ein Stück höher in die Berge bis auf knapp 1.700 Meter, aber die Landschaft bietet kaum Neues.

Darüber hinaus beginnen wieder die vielen Kurven uns zu nerven. Für das letzte Stück bis Agüimes nehmen wir dann doch lieber die Schnellstraße. Die Zufahrt zum Ort ist nicht einfach, das Navi schickt uns in eine Endlosschleife, die immer an der selben Sackgasse auskommt. Aber schließlich gelingt es uns doch, in den historischen Kern zu gelangen.

Agüimes war einer der ersten Orte, der nach der Eroberung der Insel durch die Spanier im Jahre 1491 besiedelt wurde. Ursprünglich wurde der Ort als Bischofssitz vom Kastilischen Königshaus auserkoren und der Kirche für die gute Zusammenarbeit während der Eroberung geschenkt.

Die engen Gassen mit den bunten Häusern aus dem 15ten Jahrhundert sind vorbildlich restauriert. Große und kleine Plätze strukturieren den Ort, Bronzefiguren sind über die Altstadt verteilt.

Es sieht alles sehr schön aus, aber Spuren von Leben sind kaum wahrzunehmen jetzt am Nachmittag.

Das Highlight des Tages kommt am Ende der Rundfahrt, die Dunas de Maspalomas, die Dünen von Maspalomas. Sie liegen an der Südküste von Gran Canaria und bedecken ein ca. 440 Hektar großes Gebiet. Seit 1987 stehen sie als Naturschutzgebiet unter Schutz. Sie wurden durch Sand aus dem inzwischen gesunkenen Meeresschelf gebildet, als dieses während der letzten Eiszeit trocken lag und der Wind den Sand in Richtung der Küste der Insel wehte.

Und wie es aussieht, weht der Wind weiter und lässt die Dünen gen Land wandern.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts auf Gran Canaria gibt es ein Barbecue am Pool unseres Hotels. Der Sänger spielt Songs von Eric Clapton und Mark Knopfler – sehr schön!

Morgen früh fliegen wir nach Teneriffa.

Die verschiedenen Gesichter von Gran Canaria

Nachdem wir gestern unseren Urlaub in der Touristenhochburg Puerto Rico begonnen haben, machen wir uns heute auf den Weg in die Berge, um zu sehen, was Gran Canaria noch zu bieten hat. Wir fokussieren uns auf den Westen der Insel.

Durch die  Barranco de Mogán fahren wir nach Mogán, eine Kleinstadt nördlich der Küste. Die Landschaft ist durch weite Hänge geprägt, in die tiefe Schluchten (Barrancos) eingeschnitten sind, die sich vom Inselzentrum bis hinunter zum Meer erstrecken.

In El Molino de Viento steht noch eine der alten Windmühlen, von denen es „früher“ sehr viel mehr gab.

Weiter geht es Richtung Westen wieder zum Meer nach Aldea de San Nicolás. Einen Stopp legen wir an der Fuente de los Azulejos ein, einer in verschiedenen Schattierungen leuchtenden Felswand.
Die Farbgebung ist das Ergebnis der Erosion und diverser Einlagerungen. Die dominierenden grünlich-türkisen Schattierungen sind auf Eisenhydrat zurückzuführen. An den rötlichen Stellen macht sich dagegen Eisenoxid bemerkbar. Die violetten bis dunklen Bereiche zeugen von Basalt, die gelben von Schwefel, wobei allerdings auch der Stand der Sonne das Aussehen beeinflusst.

In Aldea sind wir dann wieder am Meer und gehen auf die Mole hinaus. Ganz besonders Sonnenhungrige liegen hier auf dem nackten Asphalt und lassen sich bräunen.

Und dann lassen wir uns verführen und fahren weiter nach Norden nach Ageate und noch ein Stück die Nordküste entlang, bevor wir uns wieder gen Süden wenden. Es gibt noch einmal wunderschöne Blicke auf die Küste, die sich durchaus mit vielen anderen messen können.

Und am Wegrand wachsen unendlich viele Opuntien.

Der Rundkurs wird nun doch etwas länger als gedacht, aber die kleinen Straßen, die sich in endlosen Serpentinen die Berghänge hinauf und hinunter winden, sind sehr interessant, sie führen uns durch mehrere Vegetationszonen. Sie sind übrigens auch ein El Dorado für Motorradfahrer, und an mehreren Stellen erinnern Warnschilder an die vielen Toten auf diesen Straßen. Allein in den letzten fünf Jahren sind hier mehr als 25 Motorradfahrer ums Leben gekommen.

Zunächst fahren wir durch grünen Nebelwald, Farne, Bambus und kleine Bäume prägen das Bild.

Je höher wir in die Berge kommen, umso karger wird die Landschaft wieder. Wir sind mittlerweile wieder im Barranco de Mogán. Uns erinnern die schroffen Felsformationen immer wieder an die Canyons im Südwesten der USA.

Der Mirador El Mulato befindet sich in der oberen Region des Barranco de Mogán. Dieses Gebiet befindet sich im Naturreservat von „Reserva Natural Integral de Inagua“ und ist Teil des Naturschutzgebietes „Parque Rural del Nublo“, das sich vom Hochgebirge bis zur Küste ausdehnt. Die Fruchtbarkeit und das warme Klima des Tals ermöglichen den Anbau von tropischen Früchten wie Zitrusbäumen, Papayas, Mangos, Avocados usw. Die Viehzucht spielt auch eine sehr wichtige Rolle in der Region. Der berühmte französische Archäologe René Verneau beschrieb die Hirten der Gegend wie folgt: „Der Hirte von Mogán kann als Beispielhirt aller kanarischen Hirten bezeichnet werden… Er hat immer einen langen Stock bei sich… Mit Hilfe dieses Stockes springt er sehr rasant in die Täler hinunter, oft große Höhen überwindend“. Dieses Gebiet wurde am 29 Juni 2005 von der UNESCO als Weltbiosphärenreservat deklariert.

Das Bergdorf Tejeda liegt auf 1050 m Höhe am Nordost-Rand der Caldera de Tejeda, einem imposanten Vulkankessel in der Mitte von Gran Canaria, in der Nähe des Pico de las Nieves, der mit 1949 m höchsten Erhebung der Insel. Der Aussichtspunkt auf dem Gipfel bietet einzigartige Ausblicke auf den Krater Caldera de Tirajana und den Naturpark des Roque del Nublo. Der Radaufstieg über die Ostseite des Pico de las Nieves ist durch internationale Wettkämpfe berühmt geworden, die ihm den Ruf eines der härtesten Pässe Spaniens eingetragen haben.

Auf diesem mit 1.510 m höchsten Pass kreuzen sich am Cruz de Tejeda, genau in der Mitte von Gran Canaria, Straßen aus allen vier Himmelsrichtungen. Seit dem 16. Jahrhundert dient das steinerne Kreuz als Orientierungspunkt

Es ist schon später Nachmittag, und wir wollen heute noch schwimmen gehen, also müssen wir uns etwas sputen. Unterwegs kaufen wir noch ein paar Garnelen, wir wollen heute „daheim“ essen 😁.

Gran Canaria

Unser erstes Ziel auf den Kanarischen Inseln ist Gran Canaria. Der Flug ist sehr angenehm, …

… unser Auto für die nächsten Tage auch.

Unser Hotel (Marina Suites) und das Zimmer sind toll – so, wie wir es uns vorgestellt haben, …

… und der Blick auf den Yachthafen ist fantastisch.

Die umliegende Hotellandschaft ist allerdings eher so, wie man sich Gran Canaria auch vorgestellt hat. Weiträumig wurden Felsen weggesprengt, um die Hotelbauten unterzubringen. Das sieht dann zwar interessant aus, aber von der ursprünglichen Landschaft vermittelt es keine Idee mehr.

Trotzdem genießen wir das Essen am Hafen …

… und den Sonnenuntergang von unserem Balkon aus.

Und der nächste Urlaub folgt natürlich auf dem Fuße!

Inselhopping auf den Kanaren ist angesagt – von Gran Canaria nach Teneriffa, von dort aus nach La Gomera und dann nach La Palma. Zum Abschluss sind ein paar Tage in Madrid geplant. In einer Woche geht‘s los – wir freuen uns 🙂.

Übrigens wisst ihr, wo der Name Kanaren herkommt? Die Entstehung hat nichts mit den Kanarienvögeln zu tun, die hier überall zu finden sind – die Namensgebung war eher umgekehrt.

Zum Namen der Kanarischen Inseln gibt es mehrere Theorien, eine davon vom römischen Schriftsteller Plinius, der meint, der Name gehe auf zwei große Hunde zurück, die Seefahrer von Gran Canaria mitgebracht haben sollen. Daraufhin bekam die Insel den Namen Canaria, abgeleitet vom lateinischen Wort „canis“ für Hund.

Eine weitere Theorie besagt, dass es sich bei der Herleitung des Namens vom Begriff Hund um einen Übersetzungsfehler handelt und die damalige Expedition keine Hunde, sondern Seehunde (Mönchsrobben) von den Kanaren mitbrachten.

Die aktuellste Theorie geht aber davon aus, dass der Name von einem nordafrikanischem Berberstamm aus dem Atlas – den Canarii – stammt, der über Jahrhunderte hier gelebt hat. Dieser Berberstamm wurde auch von Plinius an anderer Stelle seiner Schriften erwähnt.

Und es gibt der Theorien noch viele, die ich hier nicht alle aufführen kann. Etwas mehr erfährt man unter

https://de.wikipedia.org/wiki/Canarios