Heute fahren wir in den Norden der Insel. Auch wenn wir nicht alle Orte finden, die die Reiseführer wärmstens empfehlen, wird es eine schöne Rundfahrt.
La Caldera ist ein Vulkankegel, der größte und am besten erhaltene auf La Gomera, und ein Zeugnis der vulkanischen Natur, obwohl es in den letzten Millionen Jahren keine eruptive Aktivität auf der Insel mehr gegeben hat. Heute ist er mit Tabaibal bewachsen, einer für den Archipel typischen Mischvegetation.
Noch etwas kühl ist es am Mirador de Igualero.
Hier steht auch das Monumento al Silbo, das an die uralte Sprache der Gomeros – Silbo – erinnert. Silbo ist ein Kommunikationssystem, mit dem Informationen über mehrere Kilometer übertragen werden können. Dabei werden die Laute der Sprache als Pfiffe wiedergegeben. Es wird noch heute verwendet, und auch in Schulen gelehrt. Ausgangssprache ist seit dem 16. Jahrhundert allerdings nicht mehr die Sprache der Ureinwohner, sondern Spanisch.
Der Parque Nacional de Garajonay ist fast 4.000 Hektar groß und umfasst die zentrale Hochfläche der Insel mit dem 1.487 Meter hohen Garajonay.
85 Prozent der Nationalparkfläche sind mit kanarischem Urwald (Lorbeerwald) bedeckt. Das Herzstück des Nationalparks besteht aus immergrünem Nebelwald mit bis zu zwei Meter hohen Farnen, von den Bäumen hängenden langen Bartflechten und moosbewachsenen, knorrigen Ästen.
Sein spezielles Ökosystem wurde 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Seit 1988 ist das Gebiet auch Europäisches Vogelschutzgebiet.
An den Straßenrändern wächst Sonchus canariensis, die kanarische Gänsedistel. Sie sieht aus wie ein kleiner Baumfarn und ist endemisch auf den Kanarischen Inseln.
Eines unserer Ziele ist El Cerdo, ein noch ursprüngliches Bergdorf, aber leider führt das Navi uns in eine Sackgasse – vom Dorf ist weit und breit nichts zu sehen.
An der selben Stelle gestrandet ist ein Paar aus Passau. Sie haben ihr Auto oben am Berg stehen lassen und sind heruntergelaufen mit der Idee, hier etwas zu essen und dann mit einem Taxi zurück zu ihrem Auto zu fahren. Leider hat das Restaurant geschlossen, und Handynetz gibt es hier auch nicht. Wir nehmen sie mit zurück. und fahren dann weiter an die Nordküste. Am Mirador de Abrantes kann man hier die Aussicht auf einer Glasbodenplattform genießen – täglich außer montags – und heute ist Montag 🥴. Der direkte Ausblick ohne den Glasboden dazwischen ist aber auch nicht zu verachten.
Dann aber flüchten wir von hier. In zehn Jeeps kommt sehr lautstark eine Touristengruppe auf den Parkplatz gefahren, und kurz darauf spuckt auch noch ein Bus seine Insassen aus.
Über Vallehermoso …
… fahren wir zurück zum Hotel.
Heute ändern wir die nachmittägliche Routine – wir gehen nicht an den Pool, sondern an den Strand. Der dunkle Sand sieht vielleicht nicht so ansprechend aus, und die Füße werden auch richtig dreckig, aber er fühlt sich gut an. Ich gehe schwimmen, Ulrich begleitet mich nur.