Indian Summer – Fall Foliage in Maine

Der Begriff „Indian Summer“ beschreibt den späten Sommer und frühen Herbst in den Neuenglandstaaten im Nordosten der USA. Woher der Name für das Phänomen kommt, ist unklar. Es heißt, die amerikanischen Ureinwohner nutzten diese Jahreszeit im Spätsommer einst, um während dieser Wetterperiode nach dem Sommer die Ernte einzufahren. Der Begriff ist bereits seit dem 18. Jahrhundert gängig.

Als Indian Summer werden die Monate im Frühherbst bezeichnet, wenn sich das Laub verfärbt. Sämtliche Farbnuancen aus dem feurigen Farbspektrum von hellgelb bis dunkelrot sind dann an den Bäumen zu sehen. Den Anfang machen die Blätter des Roten Ahorns, gefolgt von Zuckerahorn und gelber Haselnuss. Im Laufe der Zeit tragen dann auch Roteichen, Buchen, Ulmen, Eschen, Birken und viele andere Baumarten in diesen Wochen ihren Teil zu der einzigartigen roten, gelben und orangen Farbexplosion in der jeweiligen Region bei. Diese Farbenpracht wird unter anderem dadurch verursacht, dass in Nordamerika eine große Vielfalt an Baumarten besteht. Über 800 verschiedene Arten von Bäumen sind hier zu finden. Zum Vergleich: In Europa sind es nur knapp über 50. Der Indian Summer ist damit ein Naturphänomen, dass durchaus sehenswert ist.

Wir waren heute den ganzen Tag in den ausgedehnten Wäldern Maines unterwegs – immer auf der Spur der fortschreitenden Laubfärbung. Je weiter man nach Norden kommt, umso bunter ist das Laub. Weiter im Süden wird es sicher noch 1-2 Wochen dauern, bis der Höhepunkt der Fall Foliage erreicht ist. Foliage bedeutet übrigens schlicht und ergreifend Laub, und Fall Foliage ist entsprechend das Herbstlaub.

Hier ist eine kleine Auswahl der gefühlt mindestens 500 Fotos, die wir gemacht haben. 

Kann man in diesen Zeiten eigentlich noch „unschuldig“ Urlaub machen?

Seit dem Beginn unseres Urlaubs wird nun bereits der fünfte mehr oder weniger größere Anschlag gemeldet, nach Messerattacken in Mailand, dem Selbstmordanschlag in Manchester, einem Anschlag auf einen Bus mit koptischen Christen in Ägypten und dem Autobombenanschlag im Diplomatenviertel von Kabul ist heute einmal mehr London das Ziel.

Manchmal denke ich, es wäre besser, wenn man gar nicht immer alle Nachrichten überall empfangen könnte. Wohl und Wehe des World Wide Web :-(.

Dennoch ein kurzer Bericht über den heutigen Tag, der sehr schön anfing an der Popham Beach südlich von Bath in Maine …

 (Insider haben gesehen, dass diesmal auch die LaberQ mit dabei war.)

… und der an der Old Orchard Beach südlich von Portland endet. Wir sind eher zufällig hierher geraten, und Old Orchard Beach hört sich doch sehr gut an. Was wir allerdings vorgefunden haben, ist ein wilder Touristenrummel (auch im wahrsten Sinne des Wortes). Unendliche Reihen von Motels, Inns und Cottages, Souvenirläden, Restaurants, Kneipen, und das alles an einem höchstens mittelmäßigen Strand. Auch der Campingplatz, auf dem wir sind, ist nicht gerade beschaulich – aber man muss halt auch einmal diese Seite des American way of life kennenlernen.

Maine von seiner besten Seite

Vom Acadia N.P. aus fahren wir an der Küste Maines entlang nach Südwesten. Es gibt kein spezielles Ziel, die Landschaft spricht für sich – und das Wetter spielt mit!

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Das Hauptbusiness hier ist natürlich der Hummerfang, …

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… und die Hauptbeschäftigung der Touristen ist das Hummeressen (hier im „Archer’s on the pier“ in Rockland).

Das Lätzchen sieht zwar etwas dämlich aus, ist aber durchaus angebracht. Die Hummer hier sind nämlich nicht schon „vorgeknackt“, man muss sie selbst „erobern“, und das geht nicht ohne diverse Spritzer ab.

Und die Sonne lacht dazu!

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Zum Übernachten sind wir nach Southport gefahren, einer der vielen der Küste vorgelagerten Inseln – und wir haben einen Stellplatz mit Blick auf das Wasser gefunden!

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Acadia National Park

Mittlerweile sind wir in den USA, genauer gesagt in Maine. Der Grenzübergang war kein großes Problem – nachdem unsere Pässe nach den richtigen Stempeln und unser RV nach was weiß ich durchsucht waren, konnten wir die Grenze passieren. Wir sind nun im Acadia National Park, einem der kleineren Parks in den USA und dem einzigen im Bundesstaat Maine.

An seinem südwestlichen Ende schaufelt das Meer in einer unendlichen Bewegung Steine und Kiesel an den Strand, arrangiert sie mit jeder Welle neu und baut so einen natürlichen Steinwall auf …… und wenn man genau hinhört, nimmt man auch das Poltern der Steine wahr, wenn sie an den Strand gespült werden.

Sorry, hier sollte ein Filmclip erscheinen, in dem man sehr gut dieses Poltern hören kann – leider ist die Netzabdeckung hier zu instabil, und der Upload bricht immer wieder ab. Ihr müsst mir nun also einfach glauben, dass es so ist 🙂